Unabhängige Zertifizierungssysteme sichern die Einhaltung anerkannter Umwelt- und Sozialstandards in den regionalen und internationalen Lieferketten des Lebensmittelhandels.
Heimische Gütesiegel
Die Herkunft der Lebensmittel, die wir konsumieren, und die Art und Weise wie sie produziert wurden spielen für die österreichischen Konsument:innen eine immer wichtigere Rolle. Durch eine unabhängige Nachhaltigkeitszertifizierung können Lebensmittehersteller und Händler ihren Kund:innen glaubwürdig vermitteln, dass ihre Produkte gemäß anerkannter Umwelt- und Sozialstandards produziert wurden.
Das zentrale Merkmal eines Zertifizierungssystems ist die Prüfung der Einhaltung eines klar definierten Standards durch eine neutrale, unabhängige Instanz. Als externe Qualitätskontrolle der Prüfung erfolgt darüber hinaus die Akkreditierung der Zertifizierungsinstanz.
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Unabhängige Gütesiegel im Lebensmittehandel garantieren die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards
Nachhaltigkeitsstandards können von unterschiedlichen Institutionen entwickelt werden. Neben staatlichen Zertifizierungssystemen, wie z.B. der EU-Bio-Zertifizierung gemäß Verordnung (EU) 2018/848, hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Vielzahl von nationalen und internationalen Nachhaltigkeitsstandards entwickelt, die jeweils unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte eines Lebensmittels bzw. Rohstoffs hervorheben: von sozialen Standards (z.B. Fair Trade) über ökologische Kriterien (z.B. biologische Landwirtschaft, Tierwohl, Ohne-Gentechnik) bis hin zu ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstandards für spezifische Rohstoffe, wie z.B. Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja oder Fisch.
Zu den wichtigsten Standardisierungs-Institutionen zählen insbesondere:
- Staatliche bzw. EU-Institutionen (z.B. EU-Bio-Zertifizierung, AMA-Gütesiegel und AMA-Zusatzmodule wie z.B. „Mehr Tierwohl“, „Regionale Herkunft“ und „Seltene Rassen“)
- NGOs (z.B. Rainforest Alliance)
- Multi-Stakeholder-Initiativen (z.B. RSPO – Roundtable for Sustainable Palm Oil, RTRS – Roundtable für Sustainable Soy, MSC – Marine-Stewardship Council, Global G.A.P, etc.)
- Hersteller bzw. Produzenteninitiativen (z.B. Donau-Soja), sowie
- firmeneigene Standards.
Beispiele für Nachhaltigkeits-Siegel im Lebensmittelhandel
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Nachhaltigkeitsprogramme des Handels
Mit starken firmeneigenen Nachhaltigkeits-Programmen setzt der österreichische Lebensmittelhandel Meilensteine bei Herkunft, Bio-Lebensmitteln und Tierwohl
In Zusammenarbeit mit zigtausenden heimischen Bauern haben die führenden Lebensmittelhändler in Österreich in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche firmeneigene Herkunfts- und Nachhaltigkeitsprogramme und dazugehörige Handelsmarken etabliert. Der Handel hat damit wichtige Meilensteine insbesondere in den Bereichen Regionalität, Bio-Produkte, Tierwohl und gentechnikfreie Lebensmittel geschaffen. Die handelseigenen Programme beruhen auf klar definierten Produktionsstandards, deren Einhaltung durch akkreditierte Prüfungsinstanzen zertifiziert wird.
Stück für Stück trägt der Lebensmittelhandel in Partnerschaft mit der heimischen Landwirtschaft dazu bei, Nachhaltigkeit österreichweit im Mainstream zu etablieren. Den Konsument:innen wird es auf diese Weise leicht gemacht, sich bewusst für verantwortungsvoll produzierte Lebensmittel zu entscheiden, ohne dabei auf den gewohnten Genuss verzichten zu müssen.