Zusammensetzung des Regalpreises

Lange Wertschöpfungsketten bestimmen die Regalpreise für Lebensmittel. Nur rund 1% des Verkaufspreises verbleibt durchschnittlich als Gewinn im Einzelhandel.

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Die Regalpreise im Lebensmitteleinzelhandel werden von den langen Wertschöpfungsketten bestimmt

Rund drei Viertel des Verkaufspreises werden im Durchschnitt nicht im Lebensmitteleinzelhandel, sondern in vorgelagerten Sektoren erwirtschaftet. Dabei fällt mit 64,2% des Verkaufspreises der Warenwert (Einkaufspreis, den der Handel an seine Lieferanten bezahlt) besonders ins Gewicht. Weitere 10,1% werden – ausgelöst durch  Vorleistungsbezüge – ebenfalls in anderen Sektoren und nicht im Lebensmitteleinzelhandel wirksam (z.B.  Immobilien, Transport, Energie, Verpackung, Lagerlogistik, etc.).

Nach Abzug der Umsatzsteuer verbleiben rd. 16 % des verkauften Produkts im Lebensmittelhandel, wobei die Personalkosten dieses beschäftigungsintensiven Sektors mit rund 13 % die gesamte Wertschöpfung dominieren. Mit anderen Worten: Mehr als 80% der im LEH erwirtschafteten Wertschöpfung wird in die eigenen Mitarbeiter:innen investiert.  Nur rund ein Prozent des Verkaufspreises verbleibt als Gewinn im LEH.

 

Geht man weiter ins Detail und zerlegt die Komponenten für das Produkt und die benötigten Vorleistungen, dann zeigt sich, wie lange die vorgelagerte Wertschöpfungskette im Lebensmitteleinzelhandel tatsächlich ist und wie viele Sektoren hiervon – über die Nahrungsmittelindustrie mit 17,8% und die Landwirtschaft mit 24,5% hinaus – noch profitieren. Es sind vor allem der Großhandel (4,2%), das Realitätenwesen (4,0%), Transport und Logistik (2,5%) sowie die Energiewirtschaft (2,0%), die entlang der Wertschöpfungskette am Verkaufserlös partizipieren. Alleine unter der Kategorie „Diverse sonstige Vorleistungen“ werden insgesamt 60 Sektoren zusammengefasst werden, wobei keiner dieser Sektoren einen Anteil von über 0,4% aufweist.

 

 

 

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