Preisentwicklung im Jahr 2022

Während die Lebensmittelteuerung im Jahr 2021 mit 0,8% deutlich unter der allgemeinen Inflation von 2,8% liegt, führt der Ausbruch des Ukrainekrieges im Februar 2022 zu einer massiven Kostenexplosion bei Energie, Agrarrohstoffen, Verpackungen und Logistik – und in Folge zu höheren Regalpreisen.

Intro

Nachdem die Teuerung bei Lebensmitteln im Jahr 2021 mit 0,8% sehr gering ausfiel und deutlich unter der allgemeinen Teuerungsrate von 2,8% lag, kommt es im ersten Halbjahr 2022 im Zuge des Ukraine-Krieges zu einer allgemeinen Teuerungswelle in Österreich, in deren Folge auch die Lebensmittelpreise steigen.

 

Die Ursachen für die Teuerungen waren bereits 2021 wirksam

Die Gründe für die Teuerung bei Lebensmitteln liegen in drei parallelen Phänomenen, die bereits im Jahr 2021 wirksam waren und durch den Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022 massiv verschärft wurden:

  • Explodierende Energiekosten: Gas, Strom, Heilöl, Treibstoffe
  • Pandemie-bedingten Lieferkettenprobleme, z.B. bei Kartonagen, Glas, Metallen und Kunststoffen
  • Massiv steigende Agrarrohstoffpreise: Getreide, Ölsaaten, Futtermittel und Düngemittel

Die drastischen Kostensteigerungen in diesen Bereichen verteuern die Produktion, Verarbeitung und den Vertrieb von Lebensmitteln entlang der gesamten Wertschöpfungskette –  von der Landwirtschaft über die Lebensmittelindustrie bis zum Handel.

 

Der Lebensmittelhandel versucht Kostensteigerungen bestmöglich abzufedern

Der Lebensmittelhandel verfolgt in dieser sehr herausfordernden Situation das Ziel, dass Lebensmittel für alle Menschen in Österreich leistbar bleiben und gleichzeitig die Betriebe entlang der Wertschöpfungskette überlebensfähig bleiben. Der Handel versucht die massiven Kostensteigerungen so lange wie möglich abzufedern. Bis einschließlich März 2022 liegt die Teuerung bei Lebensmitteln unter der allgemeinen Inflation. Doch angesichts der Dimensionen der Kostensteigerungen ist es für den Lebensmittelhandel unausweichlich, einen Teil der Preiserhöhungen an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben.  Im Jahresdurchschnitt 2022 liegt die Teuerungsrate bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken bei 10,7% im Vergleich zum Vorjahr.

Preisentwicklung einzelner Lebensmittel Jänner - Juni 2022

Haushaltsenergie und Treibstoffpreise als zentrale Inflationstreiber im Jahr 2022

Trotz steigender Lebensmittelpreise belegen die Zahlen der Statistik Austria für das Gesamtjahr 2022 , dass die explodierenden Energiekosten weiterhin die zentralen Preistreiber in Österreich sind.

So stiegen die Preise für Wohnung, Wasser, Energie im Jahr 2022 um durchschnittlich 12,6 % (Einfluss auf die Gesamtinflation +2,39 Prozentpunkte) während die Preise für Verkehr um +16,2 % im Vergleich zum Vorjahr anstiegen (Einfluss auf Gesamtinflation: +2,23 Prozentpunkte). Erst an dritter Stelle folgen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit einem Preisanstieg um durchschnittlich 10,7%, was einem Beitrag zur Gesamtinflation von +1,22 Prozentpunkte entspricht.

Siehe Pressemitteilung der Statistik Austria vom 16.01.2023

 

 

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