WKÖ-Prauchner: Weder ein Bashing des Handels durch Politiker:innen der Grünen noch verkürzt dargestellte Ländervergleiche nützen letztlich den Konsument:innen.
Lebensmittelhandel verwehrt sich gegen Unterstellungen und fordert Rückkehr zu sachlicher Diskussion
Derzeitige Diskussion
Wien (OTS) – „Die derzeitige Diskussion ist geprägt von Schuldzuweisungen und unsachlichen Darstellungen der Preisbildung. Das nützt im Kampf gegen die Teuerung leider niemanden, schon gar nicht den Konsumentinnen und Konsumenten“, so Christian Prauchner, Obmann des Fachverbands Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Vielmehr trage es erst recht zur Verunsicherung bei, „wenn Grünen-Klubchefin Maurer ein Bashing des Lebensmittelhandels betreibt und ihm unterstellt, er würde sich ein Körberlgeld einstreifen bzw. wortwörtlich sagt ‚wieder einstreifen‘“. Denn das habe der Handel weder künftig vor noch sei das in der Vergangenheit der Fall gewesen. „Die Branche ist sehr verwundert und irritiert ob solcher Aussagen. Wir verwehren uns entschieden gegen solche Unterstellungen“, sagt Prauchner.
Aber auch die Konsument:innen verwirre es, wenn man auf eine reine Gegenüberstellung von Einkaufs- und Verkaufspreis pocht. Denn sämtliche Personalkosten und Verarbeitungsschritte dazwischen bleiben hier unberücksichtigt. Prauchner fordert daher eine Versachlichung der Diskussion und appelliert an alle Teilnehmer, das Thema Teuerung in seiner vollen Komplexität dazustellen. „Derzeit hat man stets den letzten in der Wertschöpfungskette, den Lebensmitteleinzelhandel, im Blickpunkt. Das Problem ist allerdings, dass die höheren Energiepreise letztlich auf die gesamte Kette, vom Bauern, dem Verarbeiter, über den Großhandel in den Lebensmitteleinzelhandel durchschlagen. Das beginnt bei höheren Rohstoffpreisen, höheren Transportkosten, teureren Einkaufspreisen und reicht bis hin zu höheren Löhnen und teureren Kühlkosten“, stellt Prauchner klar. Nimmt man es mit Transparenz ernst, dann müssten auch diese Kosten aufgezeigt werden.
Eine verkürzte Darstellung seien aber auch viele der derzeit gerne herangezogenen Vergleiche mit anderen Ländern. Denn unterschiedliche Produktionsbedingungen und Einkaufspreise sowie wenig vergleichbare Rahmenbedingungen, was etwa Kollektivverträge und Steuern und Abgaben anbelangt, fehlten in diesen Betrachtungen.
„Dem heimischen Lebensmittelhandel ist es ein Anliegen, dass die Güter des täglichen Bedarfs leistbar bleiben. Dennoch müssen auch wir unsere Kosten decken und wirtschaftlich arbeiten können. Dazu brauchen wir auch die Unterstützung der Regierung, die zugesagten Energiehilfen müssen auch bei den Betrieben ankommen“, so Prauchner abschließend. (PWK146/DFS)
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